Begemann
Wo der Name verbreitet ist   Deutschland, Niederlande, USA
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Landkreis Lippe: 420
Landkreis Herford:136
Hamburg: 98
Bielefeld:  48
Hannover:  38
Landkreis Schaumburg: 30
Frankfurt:  28
Kiel:  28
Osnabrück: 26
Berlin:  26
Köln:  26
Düsseldorf: 24
Landkreis Hameln-Pyrmont: 24
Landkreis Höxter: 20
Bremen (Stadt): 20

Sonstige Städte/Kreise: <20

Ausgezählte Anschlüsse nach den alten Telefonbüchern 1993/94 der Deutschen Bundespost bzw. der Deutschen Telekom 

(1 Anschluss entsprach zu dieser Zeit durchschnittlich 2 Personen)

Die CD-ROM 1/2000 aller Telefonanschlüsse der Deutschen Telekom enthält 877 Einträge für die gesamte Bundesrepublik Deutschland. Wegen der zwischenzeitlichen Strukturveränderungen auf dem deutschen Telefonmarkt ist eine gleiche Umrechnung auf Personen wie oben nicht ohne weiteres möglich.

Auf der Datenbasis 2002,
ausgewertet durch das
Internetprogramm geogen 2.0
(© 2005, 2006 Christoph Stöpel)
ergibt sich diese räumliche Verteilung:


Verbreitung relativ zur Bevölkerungsdichte
Verbreitung nach absoluten Zahlen

Nach überschlägigen Berechnungen lebten Ende des 20. Jahrhunderts in Deutschland mindestens 1200 bis 1400 Personen mit dem Familiennamen Begemann, davon rund die Hälfte in Lippe und den angrenzenden Landkreisen.

Auffällig ist, dass es keine nennenswerte Verbreitung in den Landkreisen Gütersloh, Paderborn und Holzminden gibt, obgleich diese dem Landkreis Lippe unmittelbar benachbart sind. Dafür gibt es keine auf der Hand liegende Erklärung.

Durch die Zunahme der Wanderarbeit nach dem 30jährigen Krieg, also im 17. Jahrhundert, und besonders in der industriellen Gründerzeit des 19. Jahrhunderts wurde der zunächst lippische Familienname auch in andere Gegenden getragen - vorzugsweise in den niederdeutschen Sprachraum. Hierzu zählt auch Westfriesland in den heutigen Niederlanden. Das ist die Gegend um Groningen. Allerdings zogen einige Lipper erst dorthin, nachdem sie schon im Land Oldenburg oder Ostfriesland heimisch geworden waren.

Vorwiegend waren die lippischen Wanderarbeiter als Grasmäher und Ziegler beschäftigt, in den meisten Fällen als Saisonarbeiter, die im Winter nach Hause zurückkehrten. Wirtschaftlicher Grund der Wanderarbeit war die Ertragsarmut der Feldwirtschaft im Norden des lippischen Hügellandes, das Erbrecht (Erstgeborene erbten allen Grundbesitz) und später eine durch die Regierung bewusst verzögerte Industrialisierung. 

Ab der Mitte des 19. Jahrhunderts kam es in Deutschland und anderen europäischen Ländern zu einer Verelendung breiter Schichten der Bevölkerung. Die dadurch ausgelöste Auswanderungswelle führte zum Export vieler deutscher Namen nach Übersee, vor allem in die USA, wo der Name Begemann, meist in der Schreibweise Begeman heute noch anzutreffen ist. Für die USA werden im Census 2000 ausgewiesen: Begeman 553 / Begemann 180 Personen.

Die Auswanderer in die USA sind gut dokumentiert.

Eine Spur nach Holland hängt mit protestantisch-reformierten Pastoren zusammen, die vom lippischen Detmold auswanderten. Sie gingen sowohl nach Friesland wie ins überwiegend katholische Nordbrabant. Waren es zunächst wohl die guten berufständischen Aussichten, so trat im 19. Jahrhundert der seelsorgerliche Aspekt für die Wanderarbeiter in den Vordergrund. Für 2007 weist das Instituut Meertens folgende Zahlen aus: Begemann 122 / Begeman 210 Personen.

In den nachfolgenden Generationen zogen einige der deutschstämmigen Auswanderer weiter in die von den Niederlanden beherrschten Kolonien.

Im Norden der Niederlande¹ überwiegt die Schreibweise Begeman, im Süden¹ hat sich die deutsche Schreibweise Begemann erhalten.
  ¹ Die niederländischen Verbreitungskarten stützen sich auf die Zahl der Telefonanschlüsse im Jahre 1993. Quelle: www.familienaam.nl
 

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